Der Ursprung des Golden Retrievers liegt in England. Vor etwa 130 Jahren begann Sir Dudley Coutts Marjoribanks, dem später der Adelstitel des ersten Lord (Baron) Tweedmouth verliehen wurde mit der Zucht dieser Jagdhunde. Sie sind bestimmt für die Arbeit nach dem Schuß, nämlich für die Wasserarbeit. Sie bringen dem Jäger das erlegte Wid zurück (to retrieve - zurückbringen).
1865 gelangte Lord Tweedmouth in den Besitz eines gelben Wavy-Coated-Rüden. Dieser hörte auf den Namen Nous und stammte aus der Zucht des Lord Chichester, dessen Wildhüter seine Schulden bei einem Schuhmacher nicht bezahlen konnte und statt dessen den Hund "in Zahlung" gab, der ihn an Lord Tweedmouth weiterverkaufte. Erst 1952 wurde bekannt dass Nous der einzige gelbe Welpe aus einem Wurf schwarzer Wavy Coated Retriever gewesen war. 1867 bekam Lord Tweedmouth von seinem Neffen David Robertson aus Ladykirk am Tweed-Fluß die vier Jahre alte Tweed Water Spaniel-Hündin Belle und kreuzte sie 1868 mit Nous. Heraus kamen vier gelbe Welpen die Crocus, Ada, Primrose und Cowslip genannt wurden. Sie sind der Ursprung der Golden Retriever als Rasse. 1913 wurde der erste reinrassige Golden Retriever im Englischen Kennel Club registriert.
Der Golden Retriever ist ein mittelgroßer Hund, der nicht nur durch sein ansprechendes Äußeres (dunkle liebe Augen, goldfarbenes langes Fell) und sein sanftes Wesen besticht. Er ist ein intelligenter, aktiver Hund, der auch im Familienleben Beschäftigung, sprich eine Aufgabe haben will. Er ist keinesfalls ein Modehund für´s Sofa.
Der Golden ist ein stets gut gelaunter, freundlicher und zutraulicher Hund und sein Wille zum Gehorsam (will to please) macht ihn zu einem eher leichtführigen Begleiter. Im Normalfall ist er weder ein Raufer noch ein Kläffer, denn bei seiner ursprünglichen Arbeit muß er gegenüber seinen Artgenossen und Menschen gelassen und verträglich sein. Er liebt Schmusestunden auf dem Sofa genauso wie Spaziergänge bei Wind und Wetter und er wird auch sicher als Familienhund seine Veranlagung nicht verleugnen alles zu apportieren, wie z. B. Hausschuhe, Regenschirme, die Tageszeitung, tote Mäuse am Wegesrand - eben alles was sich apportieren läßt.
Für mich ist der Golden ein Hund mit sehr viel Charme, der sich - wenn man seinen Ansprüchen gerecht werden kann - bestens als Familienhund eignet und ein optimaler Begleiter ist.
Es gibt zwei verschiedene Linien die gezüchtet werden. Hier würde sich natürlich eine für die Show gezüchtete Linie besser als Familienhund eignen, als eine reine Arbeitslinie, da sowohl der Jagdtrieb als auch der Beschäftigungsdrang in den Showlinien nicht so ausgeprägt ist.